2-CD Phil 06015 PI-HSIEN CHEN
JOHANN SEBASTIAN BACH – PARTITEN
PI-HSIEN CHEN
piano

JOHANN SEBASTIAN BACH (1685 – 1750)
CD 1:
Partita II C-Moll BWV 826
Partita III A-Moll BWV 827
Partita IV D-Dur BWV 828
CD 2:
Partita I B-Dur BWV 825
Partita V G-Dur BWV 829
Partita VI E-Moll BWV 830
DE:
Ein Kosmos in sich: die Clavierübung … Denen Liebhabern zur Gemüths Ergoetzung verfertiget so der Gesamtdruck von sechs Partiten aus dem Jahre 1731, den Bach im Selbstverlag publizierte, um als Klavierkomponist auf den Markt zu gelangen. Der Erfolg blieb durch die Jahrhunderte nicht aus: die Versammlung von Sechs Partiten unter dem Titel Clavierübung stellt die Summe dessen dar, was vor Bach für Tasteninstrumente entstanden war, adelt die Gattung der traditionellen Suite mit ihrem Kanon verschiedenster Tanzsätze nach italienischem und französischem Muster und überwindet sie gleichsam in den Partiten , die eigentlich bisher nur Variationsformen waren, nun aber geradezu eine deutsche, eine kontrapunktisch reflektierte Form der Suite werden eine echte musikalische Evolution, die tradierte Werte auf den Prüfstand stellt, und zwar mit Witz . Nur so entsteht Gemüths Ergoetzung auf progressivem Niveau. Auf diese Dialektik zielt die Interpretation von Pi-hsien Chen: auf Vermittlung von Objekt und Subjekt, von musikalischer Tradition und Schöpfer, von Notentext und – über die Grenzen des je benutzten Instruments hinaus dem Interpreten. Carl Dahlhaus hat einmal gesagt, dass vielleicht der Gehalt der Partiten nur vom Spieler selbst vollständig und ungetrübt erfahren werden könne. Air und Aria die Stellung dieser beiden Sätze in Pi-hsien Chens Aufnahme nach den jeweiligen Sarabanden (Partiten IV und Vi) stützt sich auf die Erkenntnis von Kenneth Gilbert, der zwingend nachgewiesen hat, dass die bisherige umgekehrte Abfolge lediglich auf Druckusanzen der Zeit im Blick auf das Umblättern der Seiten zurückgeht Pi-hsien Chen wurde in Taiwan geboren. Sie begann ihr Studium als Zehnjährige an der Kölner Musikhochschule bei Professor Hans-Otto Schmidt-Neuhaus und legte dort im Jahr 1970 ihr Konzertexamen ab. Anschließend setzte sie ihre Studien bei Hans Leygraf an der Musikhochschule in Hannover fort. Wesentliche Eindrücke gewann sie in Kursen bei Tatjana Nikolajewa, Geza Anda, Wilhelm Kempff sowie Claudio Arrau. Im Alter von einundzwanzig Jahren erhielt sie den Ersten Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. Damit begann ihre Konzerttätigkeit, die sie schnell auf den großen Konzertpodien Europas bekannt machte; sie gewann zudem den Internationalen Schönberg-Wettbewerb in Rotterdam wie den Bach-Wettbewerb in Washington, konzertierte mit so bedeutenden Orchestern wie London Symphony an BBC-Symphony-Orchestra London, Concertgebouw-Orchester Amsterdam, Tonhalle-Orchester Zürich und mit nahezu allen Symphonieorchestern der deutschen Rundfunkanstalten. Unter den Dirigenten, mit denen sie zusammenarbeitete, sind Bernhard Haitink, Paul Sacher, Sir Colin Davis, Charles Dutoit, Marek Janowsky, Hans Zender und nicht zuletzt Peter Eötvös zu nennen. Georg-Albrecht Eckle

EN
A universe: the ‚Clavierübung‘ (keyboard practice) … composed for Music-Lovers for the refreshment of their Spirits – thus the complete edition of the six ‚Partitas‘ from 1731, published by Bach at his own expense to establish as a keyboard composer. is tending to this dialectic: Pi-hsien Chen is aiming at the mediation of object and subject – going far beyond the limits of the respective instrument. Georg-Albrecht Eckle

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