CD jw 209 AZOLIA
NOT ABOUT HEROES

SOPHIE TASSIGNON vocals
SUSANNE FOLK alto saxophone, clarinet & vocals
LOTHAR OHLMEIER soprano saxophone & bass clarinet
ANDREAS WAELTI double bass

EN
Once the scope of its horrors began to take their toll, the First World War became known as ‚the war to end all wars.‘ More than a century later, that idealistic sobriquet has proved with distressing frequency to have been wishful thinking. On NOT ABOUT HEROES, the haunting yet hopeful new album from the Berlin-based quartet AZOLIA, the words of WWI-era British poet Wilfred Owen are woven into rich tapestries of stark anti-war sentiment and urgent optimism.
Owen wrote his poetry from first-hand experience. He was wounded in combat in 1917 and wrote many of his poems while recuperating, diagnosed with ’shell shock‘ – what would today be termed PTSD. He returned to his regiment in the summer of 1918 and was killed in France a few months later. The majority of his poems were published posthumously, lending his already haunted lines the ghostly air of wisdom shared from beyond the grave.
NOT ABOUT HEROES takes its title from the self-penned introduction to Owen’s 1920 collection Poems, which sets out a kind of mission statement for his work. „This book is not about heroes,“ he writes. „English Poetry is not yet fit to speak of them… Yet these elegies are not to this generation. This is in no sense consolatory. They may be to the next. All the poet can do today is to warn. That is why the true Poets must be truthful.“
Despite the tragedy of Owen’s experiences and the darkness of much of his work, it is hope for peace rather than dread of war that emerges from AZOLIA’S transcendently gorgeous and mesmerizing music. By placing these sentiments in such a profoundly moving and inventive context, they celebrate the transformative power of the human imagination such that a world of possibilities open to the listener. Shaun Brady

DE
‚Krieg zur Beendigung aller Kriege‘. So nannte man den Ersten Weltkrieg, als das Ausmaß der Schrecken sichtbar wurde. Mehr als ein Jahrhundert später hat sich dieser idealistische Spitzname mit beunruhigender Häufigkeit als Wunschdenken erwiesen. Auf NOT ABOUT HEROES, dem eindringlichen und hoffnungsvollen neuen Album des Berliner Quartetts AZOLIA, sind die Worte des britischen Dichters Wilfred Owen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs zu prächtigen Wandteppichen aus intensiver Antikriegshaltung und drängendem Optimismus verwoben.
Owen schrieb seine Gedichte aus eigener Erfahrung. Er wurde 1917 im Kampf verwundet, sein diagnostiziertes ‚psychisches Trauma‘ würde man heute als Posttraumatische Belastungsstörung bezeichnen. Während des Genesungsprozesses im Lazarett schrieb er viele seiner Werke. Im Sommer 1918 kehrte er zu seinem Regiment zurück und wurde einige Monate später in Frankreich getötet. Der Großteil seiner Gedichte wurde posthum veröffentlicht und verlieh seinen bereits ruhelosen Versen jene gespenstische Luft der Weisheit, die über den Tod hinaus sendet.
NOT ABOUT HEROES ist inspiriert von der selbst-verfassten Einleitung zu Owens 1920 erschienener Sammlung Poems, die wie ein missionierendes Statement zu lesen ist: „Dieses Buch handelt nicht von Helden“ schreibt er. „Die englische Dichtung ist noch nicht soweit, von ihnen zu sprechen… Allerdings sind diese Klagelieder in keinem Sinne tröstlich für diese Generation. Vielleicht sind sie es für die nächste. Alles, was ein Dichter heute kann, ist warnen. Daher müssen wahre Dichter wahrhaftig sein.“
Trotz der Tragik in Owens Erfahrungen und der Finsternis eines Großteils seiner Werke ist es eher Hoffnung auf Frieden als Kriegsangst, die aus AZOLIAS transzendierend hinreißender und faszinierender Musik hervorgeht. Indem sie diese Gefühle in einen so tief bewegenden und erfinderischen Kontext stellt, zelebriert AZOLIA die transformative Kraft der Phantasie, die dem Hörer eine Welt voller Möglichkeiten schenkt.
Shaun Brady • Übersetzung: S. Folk / R. Fidezius

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