CD jw 169 JULIE SASSOON QUARTET
FOURTUNE
JULIE SASSOON piano

LOTHAR OHLMEIER soprano saxophone & bass clarinet
MEINRAD KNEER double bass
RUDI FISCHERLEHNER drums
Special Guest: TOM ARTHURS trumpet

DE
Julie Sassoon, deren Spiel gerne mit Keith Jarretts legendärem Köln Concert verglichen wird, oszilliert zwischen Komposition und Improvisation: aus fein gewirkten, facettenreichen Klangclustern von hohem assoziativ imaginativem Ausdruck, gebunden und offen zugleich, entsteht eine flirrend schwebende Musik, die sowohl meditative Ruhe als auch nervöse Unruhe zu vermitteln vermag. Fragile Zartheit kontrastiert mit kraftvollem Ausdruck.
In ihrem Quartett, das stilistische Grenzen etwa von Jazz und Minimal souverän überwindet, hat Julie Sassoon drei Mitmusiker gefunden, die diese Qualitäten und ihre Impulse sensibel aufnehmen, weiterführen, erweitern und kontrastieren. Das auf Kompositionen beruhende musikalische Konzept eröffnet zudem neue Räume für Dialoge und Soli, in denen die einzelnen Musiker, alle versiert durch vielfältige Zusammenarbeiten in unterschiedlichen Genres, Raum für Eigenes erhalten.
Lothar Ohlmeier (Saxophon/Bassklarinette) fügt der Musik neben einer kongenialen Begleitung in seinen Soli kräftige Impulse hinzu, deren entschiedene Entschlossenheit den zuweilen schwebenden Sound mit festen Pfeilern stützt.
Meinrad Kneer am Kontrabass verleiht den Kompositionen eine dunkle, warme Grundierung, zupft, streicht und schlägt und steuert sowohl ein zurückhaltend solides rhythmisches Korsett als auch ganz eigenständige klanglich-melodische Eskapaden bei.
Rudi Fischerlehner gehört zu den Schlagwerkern, die das traditionelle Drum-Konzept von Takt und Rhythmus um ein nervös anmutendes Sound Erzeugen zu erweitern vermögen, was gut mit Sassoons Pianospiel korrespondiert.
Im Konzert entwickelt sich ein intensives, sensibles Zusammenspiel, das sich als Fixpunkte an den Kompositionen von Julie Sassoon orientiert, diese ausfüllt, weiterführt sowie mit verschiedenen individuellen Einflüssen zu neuen musikalischen Texturen verwebt. Diese Musik versteht den Zuhörer auf eine innere Reise mitzunehmen, bei der die musikalischen Eindrücke reichhaltige Empfindungen und Bilder hervorzurufen imstande sind. Wolf-Peter Stiftel
EN
Julie Sassoon, whose playing has frequently been compared with Keith Jarrett’s legendary Cologne concert, moves between composition and improvisation: a shimmering, ethereal music, created from finely wrought, complex sound clusters of consistently imaginative expression. It is at once focussed yet open, conveying both meditative stillness and agitated restlessness. Fragile tenderness is juxtaposed with powerful expressiveness.
In her quartet, which transcends the stylistic boundaries of both jazz and minimalism, Julie Sassoon has found three musicians who sensitively absorb, develop, expand and contrast these qualities. The composition-based musical concept also opens up new space for dialogue and solos by the individual musicians who, well-versed and experienced in playing various genres, are given their creative freedom.
In addition to his empathetic accompanying role, Lothar Ohlmeier (sax/bass clarinet) enhances the music with powerfully energetic solos whose vital determination strengthen the buoyant music with pillars of solidity.
Meinrad Kneer on double bass lends the compositions a dark, warm foundation: his plucking, stroking and striking provide both a structure of discreetly solid rhythm as well as totally independent tonal-melodic escapades.
Drummer Rudi Fischerlehner strives to broaden the traditional concept of beat-and-rhythm drumming with a nervously resonating sound which blends really well with Sassoon’s piano playing.
In performance, the musicians engage in an intense, thoughtful interplay that complement Julie Sassoon’s compositions as starting points, filling them out and taking them in new directions, while interweaving various individual influences into new musical textures. This music takes the listener on an emotional journey of musical impressions that have the power to evoke rich sensations and imagery. English translation – Miriamne Fields/Oliver Weindling

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