CD jw1 168 FRIEDHELM SCHÖNFELD QUARTETT
WHAT HAPPENED?

FRIEDHELM SCHÖNFELD alto & tenor saxophones, alto clarinet
ROLF VON NORDENSKJÖLD baritone saxophone, contrabass clarinet, bass flute & piccolo flute
GERHARD KUBI KUBACH double bass
ERNST BIER drums
DE
WHAT HAPPENED? Was hat sich ereignet? Was ist passiert?
Rein faktisch: wir haben diese Quartett-CD eingespielt, unter besten Bedingungen! Ohne zeitliche und kommerzielle Zwänge und mit einem hervorragenden, entspannte, musikerfreundliche Atmosphäre schaffenden Tontechnikteam in den RBB-Studios, wofür wir uns bei dem Produzenten Ulf Drechsel und dem die CD veröffentlichenden Ulli Blobel herzlich bedanken! Mein Ruf für die Ansage an die Technik, am Beginn von WHAT HAPPENED, gab, gewissermaßen zufällig und unbeabsichtigt, aber nun doch programmatisch, den Ausschlag zur Wahl dieses Titels für unsere CD. Die Beurteilung dessen, was sich musikalisch ereignet hat, liegt nun also auch für jeden Hörer (so ihn unsere Musik emotional erreicht) in seinem Ermessen.
Im Sinne des Begriffs Free-Jazz (dem meine musikalischen Äußerungen spätestens seit Mitte der 60er Jahren zugeordnet werden), mag die Titelauswahl auf unserer CD ein wenig uneinheitlich und traditionell erscheinen. Sie ist aber letztlich ein Teil des Konglomerats meines (doch schon etwas länger währenden) durchlebten Musikerdaseins mit den vielen wechselnden Einflüssen und den daraus gewonnenen Einsichten. Ich habe seitdem das Prinzip, hauptsächlich eigene Kompositionen zu spielen (als seinerzeitige Notwendigkeit, neue Pfade zu beschreiten), stets beibehalten. Die vorliegenden Titel entspringen dem seit unserer Gründung 2011, anlässlich der Wiederaufnahme des Peitzer Jazz-Festivals, unter dem Motto WOODSTOCK AM KARPFENTEICH entstandenen Repertoire. Selbige sind sehr unterschiedlich und wechseln auch innerhalb einzelner Titel die musikalisch-stilistischen Mittel und Stimmungen.
Ich glaube, dass wir, als ‚Freie Musik‘-Praktizierende (ich ziehe diesen Ausdruck dem Begriff Free-Jazz vor) mit unseren musikalischen Äußerungen, neben der Möglichkeit und Aufgabe der Reflexion unserer Umwelt in all ihren Erscheinungsformen, auch die Jahrhunderte währende Rolle der Musik als Möglichkeit zur Selbstbesinnung, des Erholens von den Horrormeldungen und Wirrnissen unserer aus den Fugen geratenen Welt nicht aus den Augen verlieren sollten, da sie darin nach wie vor ihre wichtige Aufgabe hat. Diese Einsicht, als ein Teil meines Verständnisses unseres Tuns in der heutigen Zeit, ließ mich auch traditioneller erscheinende Titel, wie QUIETUDE (Stille, Ruhe, Seelenfrieden), ON A QUIET DAY oder SONG FOR ROLF’S BIG FLUTE für unsere CD auswählen. Ich hoffe, dass es uns großenteils gelungen ist, das Emotionale und Inspirierte eines Live Konzerts, wie bei unserer normalen Bühnenpräsenz, zu vermitteln und hör- und fühlbar zu machen!?
Hier noch ein paar Worte zu unserem Quartett! Für mein Wohlbefinden im Leben und auf der Bühne habe ich immer nach Musikern Ausschau gehalten, die mir nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich sympathisch waren. Ich habe nun wiederum das Glück (wie bisher immer in meinem Leben), diese drei meinen Vorstellungen entsprechenden, hervorragenden Musiker als Partner gefunden zu haben!
Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem rührigen, vielseitig aktiven ROLF VON NORDENSKJÖLD ist auf das Quartett-Gründungsjahr 2011 zurück zu datieren. Die vielen Klangfarben, die sich aus Rolfs und meinem Instrumentarium ergeben, sind, verbunden mit unseren allgemeinen musikalischen Erfahrungen und Fähigkeiten, nach Aussagen vieler Besucher unserer Konzerte ein das Interesse der Hörer nie ermüden lassender Faktor und kommen großenteils auf dieser CD zum Klingen. Ein hervorragender Bassist wie GERHARD ‚KUBI‘ KUBACH ist ebenfalls ein Glücksfall für das Quartett! Mit seinen vielseitigen, musikalisch interessanten, virtuosen Soli begeistert er mich immer wieder aufs Neue. Unsere Zusammenarbeit geht (mit Unterbrechungen) auf die Zeit kurz nach dem Mauerfall 1990/91 zurück. Mein damaliger Drummer (Dieter Keitel) empfahl ihn mir, und ich erfreue mich bis zum heutigen Tag an seinem inzwischen immer noch weiter gewachsenen Spiel. Unser ebenfalls vielseitig aktiver Drummer ERNST BIER rundet das Klangbild mit seinem einfühlsamen Spiel ab, welches die Mitspieler nie in die Verlegenheit bringt, sich seiner Lautstärke erwehren zu müssen. Unsere direkte Zusammenarbeit lässt sich auch auf das Jahr der Quartett-Gründung (2011) zurückführen. Friedhelm Schönfeld, Berlin im Februar 2016

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