CD jw 112 SILKE EBERHARD / DAVE BURRELL
DARLINGTONIA

DAVE BURRELL piano
SILKE EBERHARD alto saxophone

DE
NACH DEM SPIEL IST VOR DEM SPIEL
Eine überraschende, sogar unverhoffte Begegnung dokumentiert diese CD, eine Begegnung von Musikern zweier Generationen, Geschlechter und Weltgegenden. Diese Gegensätze werden hier produktiv gemacht durch Spontaneität, Spielfreude und vor allem Leidenschaft. Sie werden im improvisatorischen Dialog spielerisch überbrückt. Das Mittel dazu ist die gemeinsame Sprache des freien Jazz.
Bei einem jazzwerkstatt-Festival im Jahre 2009 lernte Silke Eberhard Dave Burrell persönlich kennen. Sie trat mit ihrem Dolphy-Programm POTSA LOTSA auf, er als Solist. Geschätzt hatte sie ihn schon lange, vor allem wegen seiner Mitwirkung auf diversen Archie Shepp-Alben. Dass er sich aber schon im Vorfeld mit ihren Coleman-Aufnahmen beschäftigt hatte, überraschte sie dann doch. Da stand dann also eine der Legenden ihrer Musik leibhaftig vor Silke Eberhard. Sie waren sich sofort einig, und es funktionierte im Jahr darauf vom Start weg.
Was auf dieser CD zu hören ist, dokumentiert ungeschnitten und in unveränderter Reihenfolge den ersten gemeinsamen Auftritt von Silke Eberhard und Dave Burrell im November 2010 im Berliner Jazzclub Schlot. Nur ein kurzer Soundcheck war vorausgegangen. Ansonsten: keine Absprachen, keine zu Grunde liegenden Kompositionen, kein Ankerwerfen bei bekannten Versatzstücken. Stattdessen: ein farbenreicher Dialog mit kleinen und großen Ausbrüchen, absolut gleichberechtigtes Improvisieren, ähnliche Vorlieben, kanalisiert in einen großen Fluss blinden Verstehens – austarierte, eng verschränkte Diskurse als kurzweilige Spontangespräche auf Augenhöhe. Das Besondere solcher Gelegenheiten, bei denen sich der freie Jazz als universale Sprache erweist, ist wie mit Händen zu greifen. Ulrich Steinmetzger

EN
AFTER THE PLAYING IS BEFORE THE PLAYING
This CD documents a somewhat surprising encounter – you could even say it came out of the blue – bringing together two different generations, genders, and parts of the world. These polar opposites are made to bear fruit through a combination of spontaneity, the sheer delight of playing music, and, most crucially, passion. What bridges them is an improvisational dialogue that uses the universal language of free jazz.

She first met Dave Burrell in person at a jazzwerkstatt-festival in 2009, where she was performing her Dolphy-program POTSA LOTSA and he appeared as a soloist. She had long been a fan of his, being particularly impressed by his playing on diverse Archie Shepp albums. But it was a big surprise to discover that he had listened to her Coleman recordings, too. And so when she found one of the legends of her music standing there in front of her, they were on the same wavelength from the word go – and the next year things just fell into place. What you hear on this CD chronicles Silke Eberhard and Dave Burrell’s first performance together in the Berlin jazz club Schlot in November 2010, uncut and in the same running order.

It was preceded only by a short sound check, but otherwise there were no discussions, no underlying compositions, no throwing out anchors in familiar set pieces. Instead the evening was a colorful dialogue with minor and major eruptions, improvisations perfectly balanced between two performers who seem to like the same things, all channeled into a huge river of intuitive understanding – levelheaded, closely entwined discourses as amusing spontaneous conversations between a duo who are on a perfect par with each other. The exceptional nature of occasions like this, when free jazz reveals its capacity as a universal language, is palpable. Ulrich Steinmetzger

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert