CD ITM 920016 ARCHIVES GINGER BAKER AIR FORCE
DO WHAT YOU LIKE
Re-Release

GINGER BAKER drums
ELIVIN JONES drums (track 04)
RICK GRECH bass (tracks 01, 02 & 03)
DENNY LAINE guitar (tracks 01, 02 & 03)
GRAHAM BOND vocals, organ & alto saxophone
KEN CRADDOCK organ, guitar & vocals
STEVE GREGORY tenor saxophone & flute
BUD BEADLE baritone saxophone
COLIN GIBSON bass (tracks 04 & 05)
ALIKI ASHMAN vocals
DIANE STEWART vocals
SPEEDY ACQUAYE congas

DE
Nachdem Ginger Baker mit CREAM Musikgeschichte geschrieben hatte, und die Nachfolgeband BLIND FAITH nach einer LP und US-Stadiontour von Clapton aufgelöst worden war, hatte er den finanziellen Rückhalt um sein erstes Soloprojekt zu starten.
GINGER BAKER’S AIR FORCE startete 1970 mit Jeanette Jacobs als Sängerin, Denny Laine an der Gitarre und Gesang, Rick Grech an Bass und Violine, Harold McNair an Saxophon und Flöte, Graham Bond am Altsaxophon, Chris Wood an Saxophon und Flöte, Steve Winwood an Orgel und Gesang, Remi Kabaka spielte Percussion und sein Freund und Mentor Phil Seamen war Co-Drummer.
Gingers Idee war es, seine musikalischen Wurzeln, die afrikanische Musik, mit der populären westlichen Musik zu mischen. Es sollte die erste ‚World Music‘ Band der Musikgeschichte werden, lange bevor es diesen Ausdruck überhaupt gab. Es waren zwei Konzerte geplant: in der ‚Town Hall‘ in Birmingham am 12. Januar 1970, und am 15. Januar in der ‚Royal Albert Hall‘ in London. Beide Konzerte wurden für eine Live-Platte mitgeschnitten.
Kurz nach den Konzerten erschien die Doppel LP GINGER BAKER’S AIR FORCE in Europa und Amerika. Es war eine sehr eigenwillige Mischung, die den ‚Rock-gewöhnten‘ Fans hier präsentiert wurde. Als das Doppelalbum erschien, war Robert Stigwood, bei dem Baker unter Vertrag war, gespannt, wie die Kritiker und das Publikum diese neue Band aufnehmen würden. Als die Verkaufszahlen dann doch beachtlich waren und in Frankreich sogar Platz 1 in den Charts erreicht wurde, bearbeitete er Ginger, die Band weiterzuführen. Der war sich nicht sicher, ob er weiter machen sollte. Die zwei musikalischen Schwergewichte, Winwood und Wood, waren zwischenzeitlich wieder bei TRAFFIC. Doch dann entschied er sich, mit einem großen Teil der originalen Besetzung weiter-zumachen und neue junge Musiker für seine AIR FORCE zu rekrutieren. Die ‚Air Force Mark2‘ waren die alten Mitglieder Denny Laine, Rick Grech, Graham Bond, Harold McNair, Phil Seamen, Remi Kabaka, Jeanette Jacobs, sowie die Neuzugänge Bud Beadle am Baritonsaxophon und Steve Gregory an Tenorsaxophon und Flöte. Die Band spielte eine ausgedehnte und erfolgreiche England-Tour im April und Mai 1970. Danach ging die Band in die ‚Trident Studios‘ in London, um neue Stücke für die kommende LP einzuspielen.
Abwechslungsreich war nicht nur die Musik bei AIR FORCE. Das Personen-Karussell drehte sich, und die Band hatte zeitweilig bis zu 15 Musiker.
So war der YES-Drummer Alan White auch für einige Monate dabei. Da hatte die Band 5(!) Schlagzeuger und Perkussionisten. Es war ein stetiges Kommen und Gehen, und am Schluss war nur mehr Graham Bond von der Original-Mannschaft dabei. AIR FORCE war stetig auf Tour, u.a. in Skandinavien, Frankreich, England, und sie spielten immer wieder auf großen Festivals, so auch am 5. September 1970 beim ‚Fehmarnfestival‘ in Deutschland.
Bei dem Monsterfestival spielten auch noch TEN YEARS AFTER, CANNED HEAT, TASTE, COLOSSEUM, CACTUS, SLY & THE FAMILY STONE, sogar Peter Brötzmann und Jimi Hendrix, mit dem sich Baker auch traf.
Es sollte das letzte Mal gewesen sein, dass Ginger ihn sehen sollte. Nach einer endlos wirkenden Umbaupause und vier vertröstenden Ansagen betraten schließlich die Mitglieder der AIR FORCE die Bühne.
Ursprünglich für Freitag geplant, aber wegen des starken Regens auf Samstag verschoben, wurde ihr Konzert eines der Highlights dieses zweiten Tages. Das Line-up hatte sich gegen Ende des Jahres 1970 stark von der Urformation entfernt. Graham Bond hatte vom Saxophon zu Hammondorgel und Gesang gewechselt. Saxophon spielten nun die neuen Mitglieder Steve Gregory und Bud Beadle, am Bass war Colin Gibson. Neemoi Acquaye bediente die afrikanischen Percussions, und Catherine James, Aliki Ashman sowie Diane Stewart sangen.
Im Oktober 1970 fuhr die Band nach Deutschland ins Studio. Zwar hatte er in London bereits Auf-nahmen gemacht, allerdings waren die meisten Musiker, wie Denny Laine, Rick Grech oder Harold McNair nicht mehr dabei.
Ginger wollte die AIR FORCE Nummern neu aufnehmen. Am 20. Oktober machte die Band einen Abstecher nach Bremen, um in den TV-Studios von ‚Radio Bremen‘ für die legendäre Musiksendung ‚Beat Club‘ aufzunehmen. Die Band spielte ‚Early In The Morning‘, ‚Sunshine Of Your Love‘ und zwei neue AIR FORCE-Nummern: ‚Toady‘ mit einem Drum-Solo von Ginger und die Graham Bond Komposition ’12 Gates Of The City‘. Der Auftritt ist das einzig bekannte Filmmaterial dieser Band und ist mittlerweile auf DVD veröffentlicht. Im November wurde das neue Studioalbum AIR FORCE 2 veröffentlicht. Zu Gingers Ärger verwendete Stigwood die alten Aufnahmen für die LP. Wohl weil er sich von den bekannten Mitmusikern bessere Verkaufszahlen versprach. Zudem hatte die in Deutschland veröffentlichte Schallplatte teilweise andere Titel wie die US-Ausgabe. Insgesamt wurden folgende Titel veröffentlicht: ‚Let Me Ride‘, ‚Sweet Wine‘, ‚Do U No Hu Yor Phrenz R?‘, ‚We Free Kings‘, ‚I Don’t Want To Go On Without You‘, ‚Toady‘, ’12 Gates Of The City‘, ‚Caribbean Soup‘, ‚You Wouldn’t Believe It‘ und ‚You Look Like You Could Use A Rest‘.
Im Dezember ging AIR FORCE auf Deutschlandtournee, um das neue Album zu promoten. Am 30. Januar 1971 erschien das Musikmagazin ‚Sounds‘ mit einem Foto von Ginger auf der Titelseite und den Schlagzeilen „GINGER BAKER – AIR FORCE breaks up“. Im Artikel gab Ginger an, dass er noch eine Tour bis Ende Februar in England spielen will: “ AIR FORCE wurde von mir eigentlich nur für zwei Konzerte gegründet. Aber es lief so gut an, dass ich mich entschloss, es weiterzuführen. Die kommende Tour soll kein trauriger Abschied werden. Ich hoffe, das Publikum wird mit uns eine ausgelassene ‚Farewell Party‘ feiern.“ Die letzte Tour begann am 29. Januar 1971 in Leeds, und einen Tag später spielte die AIR FORCE im ‚Lyceum‘ in London, wo das lange erwartete Treffen der beiden Drum-Giganten Elvin Jones & Ginger Baker stattfand. Nachdem AIR FORCE eine halbe Stunde gespielt hatte, kam Elvin auf die Bühne und spielte mit Baker gemeinsam ‚Aiko Biaye‘. Beim anschließenden Titel ‚Do What You Like‘ lieferten sich Ginger und Elvin eine ‚Drum Battle‘ erster Qualität. Elvin meinte nach dem Konzert: „Es waren tolle Momente. Momente an die ich mich mein Leben lang erinnern werde.“
Am 20. Februar 1971 gab AIR FORCE ihr letztes Konzert in England. Nach nur 14 Monaten war GINGER BAKER’S AIR FORCE Musikgeschichte. Peter Brkusic
EN
After Ginger Baker wrote music history with CREAM and Clapton broke up the successor band BLIND FAITH after only one LP and a U.S. stadium tour, Baker had the financial backing to set off on his first solo project. GINGER BAKER’S AIR FORCE began in 1970 with Jeanette Jacobs as singer, Denny Laine on guitar and vocals, Rick Grech on bass and violin, Harold McNair on saxophone and flute, Graham Bond on alto saxophone, Chris Wood on saxophone and flute, Steve Winwood on organ and vocals, Remi Kabaka playing percussion, and his friend and mentor Phil Seamen serving as co-drummer. It was Ginger’s idea to mix the music of his African roots with popular Western music. It was to become the first ‚World Music‘ band of music history, long before this music category even existed. Two concerts were planned, one in the Town Hall in Birmingham on January 12, 1970 and one in the Royal Albert Hall in London on the 15th. Both concerts were recorded for live albums.
Shortly after the concerts, the double LP GINGER BAKER’S AIR FORCE came out in Europe and the United States. The fans, who were more accustomed to rock music, were presented a very idiosyncratic mix. When the double album came out, Robert Stigwood, with whom Baker was under contract, was very curious how the critics‘ and listeners‘ reaction to the new band would be. When the sales turned out to be impressive, and the album even reached no. 1 in the charts in France, he tried to get Ginger to carry on with the band. But Ginger wasn’t sure if he should continue. The two musical heavyweights, Winwood and Wood, had by then returned to Traffic. But then Ginger decided to keep working with most of the original players and to recruit new young musicians for his Air Force. The ‚Air Force Mark 2‘ was made up of the old members: Denny Laine, Rick Grech, Graham Bond, Harold McNair, Phil Seamen, Remi Kabaka, Jeanette Jacobs, and the new members: Bud Beadle on baritone and Steve Gregory on tenor sax and flute. The band played an extended and successful England tour in April and May of 1970. Afterwards the band went into Trident Studios in London to record new songs for the upcoming LP.
The music that AIR FORCE played was varied. Its carousel of players continued to turn and at times the band had as many as 15 musicians. The drummer from Yes also joined for a few months. The band had 5 drummers and percussionists! There was a constant coming and going and in the end even Graham Bond from the original team was part of it. AIR FORCE was constantly on tour, in Scandinavia, France, England. It also played again at large festivals, for example on September 5, 1970 at the ‚Fehmarnfestival‘ in Germany. Others who played at the Monster Festival included TEN YEARS AFTER, CANNED HEAT, TASTE, COLOSSEUM, CACTUS, SLY & THE FAMILY STONE, even Peter Brötzmann and Jimi Hendrix, who Baker met. It would be the last time that Ginger saw him. After what seemed like an endlessly long reorganization break and four consoling statements, the members of Air Force finally went on stage. Originally planned for Friday, but postponed to Saturday because of heavy rain, the concert was one of the highlights of the second day. Towards the end of 1970, several changes had been made to the original line up. Graham Bond had switched from saxophone to Hammond organ and vocals. The saxophone was now played by the new members Steve Gregory and Bud Beadle. Colin Gibson was on bass. Neemoi Acquaye played the African percussions and Catherine James, Aliki Ashman and Diane Stewart did the singing.
In October 1970, the band drove to Germany and went into the studio. Ginger wanted to record his new album with the current line up. He had already made recordings in London, but most the musicians, such as Denny Laine, Rick Grech and Harold McNair were no longer with them. Ginger wanted to make a new recording of the AIR FORCE songs. On October 20, the band took a side trip to Bremen to record for the legendary music program ‚Beat Club‘ in the TV studios of Radio Bremen. The band played ‚Early In The Morning‘, ‚Sunshine Of Your Love‘ and two new Air Force numbers: ‚Toady‘ with a drum solo by Ginger and the Graham Bond composition ’12 Gates Of The City‘. This performance, the only known film material of this band, has now come out on DVD. The new studio album ‚Air Force 2‘ came out in November. Ginger was annoyed that Stigwood had used the old recordings for the LP. He probably thought the better-known musicians would sell more. Some of the records were published in Germany with titles different from the U.S editions. Altogether the following titles were published: ‚Let Me Ride‘, ‚Sweet Wine‘, ‚Do U No Hu Yor Phrenz R?‘, ‚We Free Kings‘, ‚I Don’t Want To Go On Without You‘, ‚Toady‘, ’12 Gates Of The City‘, ‚Caribbean Soup‘, ‚You Wouldn’t Believe It‘ and ‚You Look Like You Could Use A Rest‘
In December AIR FORCE went on its Germany tour to promote the new album. On January 30, 1971, an issue of the music magazine Sounds came out with a photo of Ginger on the cover and the headline „GINGER BAKER – AIR FORCE breaks up“.
In the article Ginger stated that he planned to tour in England until the end of February. „When I founded Air Force it was actually only to play two concerts. But it went so well that I decided to continue with it. The upcoming tour shouldn’t be a sad goodbye.
I hope we’ll celebrate a good farewell party with the audience.“ The last tour began on January 29, 1971 in Leeds and the next day AIR FORCE played in the ‚Lyceum‘ in London, where the long awaited meeting between the two great drummers Elvin Jones & Ginger Baker took place. After AIR FORCE had played for a half hour, Elvin came on stage and played ‚Aiko Biaye‘ with Baker. ‚Do What You Like‘ followed, during which Ginger and Elvin delivered a drum battle of the highest quality. After the concert Elvin commented: „Those were great moments. Moments that I will remember my entire life.“ On February 20, 1971, Air Force gave its last concert in England. GINGER BAKER’S AIR FORCE had become music history after just 14 months. Peter Brkusic / Translation: Miriamne Fields

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