CD jw 099 ROVA SAXOPHONE QUARTET
A SHORT HISTORY

BRUCE ACKLEY soprano & tenor saxophones
STEVE ADAMS alto & sopranino saxophones
LARRY OCHS tenor & sopranino saxophones
JON RASKIN baritone & alto saxophones

DE
Ich weiß noch gut, wie viel Respekt ich empfand, als ich das erste Mal ein Album von Rova hörte – es waren die Achtziger, und das Album hieß THIS, THIS, THIS, THIS (Moers Music). Beeindruckt hat mich damals nicht nur die Homogenität der Klangfarbe, sondern auch die kompromisslose Komplexität der Musik, die das Saxophonquartett zum Besten gab. Da wir es hier nicht mit deutlich verschiedenen Instrumenten zu tun haben, die gegeneinander ausgespielt werden – die Versuchung, Instrumente zu personifizieren und Musikstücke mit Theaterstücken zu vergleichen, ist ja immer nahezu unwiderstehlich – bleibt uns nichts anderes übrig, als uns mit der Musik an sich auseinanderzusetzen – nämlich mit den Noten. Und die Herren Ackley, Adams, Ochs und Raskin sind ausgewiesene Notenkünstler – note men, wie es einer ihrer Helden, Morton Feldman, formuliert hat. Die vier Musiker blicken auf 34 Jahre des gemeinsamen Musizierens zurück. (Im Fall von Adams, der 1988 nach dem Abgang von Gründungsmitglied Andrew Voigt dazukam, sind es allerdings erst 23.) Trotz dieser Langlebigkeit haben sie anscheinend nur wenig Interesse an den Flatter-, Klick- und Knallgeräuschen der neuen Saxophonsprache der letzten 15 Jahre. Aus den drei Stücken, die hier präsentiert werden, wird unmissverständlich klar, dass die guten alten zwölf Töne noch immer genug hergeben, um unserem Ensemble genügend Material für weitere drei Jahrzehnte zu liefern. Sowohl der Hintergrund als auch die Soli spiegeln die atemberaubende Virtuosität und das vollkommene musikalische Können dieser Jungs wider. Und keine noch so detaillierten schriftlichen Erklärungen im Begleitheft können den Zuhörer auf die mitreißende Herausforderung von A SHORT HISTORY vorbereiten. Trotz seines Titels fordert und verdient dieses Album ein langes, liebevolles und aufmerksames Hinhören, was es denn auch reich belohnt. Dan Warburton
EN
As ROVA enters its 35th season, the Berlin-based recording company jazzwerkstatt is now releasing a new, quartet-only CD of original works by band members. Recorded in February, 2003 and August, 2011, the disc includes the long-awaited release of the Larry Ochs composition Certain Space, along with recent works by Steve Adams and Jon Raskin.
A Short History defines 3 key regions of ROVA’s musical domain. With The Blocks, Adams continues his fascination with the interplay of chiseled, harmonically dense rhythmic figuration, providing the quartet with a wealth of material to blow thickets of sound and build on the composition’s DNA. To the Right of the Blue Wall is Jon Raskin’s conceptual vehicle for open field improvisation, which relies heavily on Rova’s creative application of its evolving vocabulary, and the layering of compositional elements with the quartet’s proprietary memes. Ochs‘ Certain Space flows from the composer’s propensity for epic narratives. The piece unfolds into a succession of 3 settings, each dedicated to, and inspired by, the influential composers Giacinto Scelsi, Cecil Taylor and Morton Feldman. Bruce Lee Gallanter

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